DI (FH) Jan Röhl im Interview
Am 02.06.2016 lud KRUCH zum ersten Mal zur Hausmesse in die Zentrale nach Wien, um den innovativen Signalmast, kurz SMA, zu präsentieren. Lesen Sie hier das Interview mit DI (FH) Jan Röhl, Geschäftsführer bei KRUCH zum Ereignis selbst und Zukunftsaussichten des Innovationsprodukts.
Herr Röhl, warum fand die SMA-Hausmesse statt?
Nach 5 Jahren Entwicklung, zahlreichen Prototypen und umfangreichen Tests der Signalmast-Aufstiegshilfe (SMA) beginnen wir nun, alle Interessensgruppen und potentiellen Kunden zu informieren. Dazu sind die SMA-Events am Wiener Produktionsstandort eine tolle Möglichkeit.
Es ist an der Zeit, dem Markt die Vorteile von SMA zu präsentieren.
Was war das Programm?
Wir erklärten kurz die Entstehungsgeschichte der SMA, vor allem aber die Bedeutung des Einsatzes für die Betreiber. Danach durfte jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin die SMA ausgiebig testen und so auch die arbeitssicherheitstechnischen Vorteile im Selbstversuch „er-fahren“. Es ist immer ein besonders schöner Moment, wenn die Tester nach mehreren Fahrten zufrieden wieder aussteigen und sofort mit uns brainstormen, wie das Inverkehrbringen der SMA wohl noch beschleunigt werden könnte.
Was bekamen die Zuschauer zu sehen?
Wir betreiben und testen mehrere SMA in verschiedenen Versionen, für Neubausignale und auch zur Nachrüstung an bestehenden Signalen. Unterstützend arbeiteten wir mit Kurzfilmen, z.B. einem Lichtpunktwechsel bei Wintersturm mit schwerem Schneefall und >100km/h Windstärke.
Wir besichtigten auch gemeinsam die Produktionslinien in unserem Werk. Das ist immer sehr spannend für unsere Kunden! Hoch-automatisierte Roboteranlagen und hoch-qualifizierte Facharbeiter fertigen aus Halbzeugen Schritt für Schritt ihre alltagsbewährten Produkte.
Warum eine Aufstiegshilfe für Signalmasten?
Bis ETCS-Level 2 (European Train Control System) in größerem Maßstab verfügbar wird, vergeht noch viel Zeit, in der die Streckensignale unabkömmlich sind und verfügbar sein müssen.
Mit der SMA schafft ein Signaltechniker den Lichtpunktwechsel am Signal in 5 Minuten, also in einer Zugpause. Dabei müssen die Gleise nicht belegt werden, die Fahrleitung muss nicht abgeschaltet werden und noch dazu ist es absolut sicher und komfortabel.
Welche Zukunft prognostizieren Sie für die SMA?
Die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im gefährlichen Umfeld der Eisenbahn-Infrastruktur werden laufend verbessert, um Unfälle und Personenschaden zu verhindern.
Gleichzeitig muss eine Eisenbahn optimal produzieren, um Menschen und Güter termingerecht und sicher an ihr Ziel transportieren. Eine Strecke, die für Wartungsarbeiten oder Reparaturzwecke die Züge vorübergehend anhalten oder umleiten muss, produziert weniger und verliert Geld. Die SMA ermöglicht das Erreichen beider Ziele! Deshalb gehe ich davon aus, dass viele Eisenbahnen die SMA nutzen werden, wodurch die Wartung am Streckensignal sicherer wird und die Streckenverfügbarkeit und damit auch die Produktivität maximiert wird.
Wir wollen viele Tausend Stück produzieren.
Sind weitere Hausmessen geplant?
Wir wollen auf jeden Fall weitere Events veranstalten. Genaue Termine stehen derzeit noch nicht fest. Interessierte können sich aber gerne an sales@kruch.com wenden. Informationen dazu werden wir auch auf unserer Website bekannt geben.
Herr Röhl, ich danke für das Gespräch und wünsche viel Erfolg mit SMA!